Maria Lichtmess am 2. Februar
Ein alter Lostag für Wetterprognosen

Maria Lichtmess, das Fest am 2. Februar, markiert nicht nur das Ende der Weihnachtszeit, sondern gilt in der Bauernregel-Tradition auch als wichtiger Lostag für das Wetter. Schon seit Jahrhunderten wird dieser Tag genutzt, um Vorhersagen über das kommende Wetter – besonders für die verbleibenden Winterwochen – zu treffen. Doch was hat es damit auf sich? Und wie zuverlässig sind diese alten Regeln heute noch?
Die Bedeutung von Maria Lichtmess in der Bauernregel-Tradition
Der 2. Februar war einst ein wichtiges Datum im bäuerlichen Jahreslauf. Bis ins 19. Jahrhundert galt Lichtmess als der Zeitpunkt, an dem die Knechte und Mägde ihre Arbeitsverhältnisse wechselten oder neue Dienstverträge abgeschlossen wurden. Zugleich wurden an diesem Tag zahlreiche Wetterregeln überliefert, die vor allem eines vorhersagen sollten: Wie lange der Winter noch anhält.
Bauernregeln zu Maria Lichtmess
Einige der bekanntesten Wetterregeln zu Lichtmess lauten:
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"Ist’s zu Lichtmess hell und rein, wird’s ein langer Winter sein."
→ Ein sonniger 2. Februar soll also eine längere Kälteperiode ankündigen. -
"Wenn’s an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit."
→ Schlechtes Wetter an Lichtmess deutet auf einen früheren Frühling hin. -
"Sonnt sich der Dachs in der Lichtmess-Woche, geht er hinter vier Wochen wieder zu Loche."
→ Diese Regel erinnert an den "Groundhog Day" in den USA: Sie besagt, dass ein Tier (in diesem Fall der Dachs) seinen Bau verlässt, wenn es sonnig ist. Sieht er seinen Schatten, kehrt er in seinen Bau zurück – denn dann bleibt es noch lange kalt.
Warum wurde der 2. Februar als Lostag gewählt?
Maria Lichtmess liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen Winterbeginn (21. Dezember) und Frühlingsbeginn (20. März). In alten Zeiten glaubte man, dass sich um dieses Datum herum ein erster Trend für die verbleibende Winterzeit erkennen lasse. Auch die Sonnenstand-Veränderungen wurden deutlicher wahrnehmbar: Ab Lichtmess soll es „eine Stunde mehr Licht“ geben – was mit dem zunehmenden Tageslicht zusammenhängt.
Wie zuverlässig sind die Lichtmess-Wetterregeln heute noch?
Die moderne Meteorologie zeigt, dass einzelne Sonnentage oder Kaltluftzufuhren um Lichtmess keinen langfristigen Trend für den restlichen Winter geben. Allerdings gibt es durchaus statistische Hinweise darauf, dass sich in manchen Jahren eine beständige Hochdrucklage Anfang Februar für einige Wochen hält – was dann zu einer längeren Kältephase führen kann. Dennoch bleibt die Interpretation dieser Bauernregeln eher symbolisch.
Fazit: Mythos oder Wahrheit?
Auch wenn Bauernregeln wie die zu Maria Lichtmess in der modernen Wettervorhersage keine große Rolle mehr spielen, sind sie doch ein faszinierendes Stück Wetterfolklore. Sie zeigen, wie die Menschen früher auf Naturbeobachtungen angewiesen waren, um Prognosen zu treffen. Und selbst heute behalten sie einen gewissen Charme – ob als Gesprächsstoff oder nostalgische Wetterweisheit.